Die ideale Brautgabe

01.12.2023



Ich persönlich denke, dass es schwierig ist heutzutage etwas als die "ideale Mahr" zu bezeichnen. Jede Frau durchlebt unterschiedliche Phasen in ihrem Leben und kann daher anderen Ansprüche haben.

Eine Frau hat beispielsweise eine gute Bildung genossen, kann gute Qualifikationen vorweisen und durch die Gunst Allahs (swt) hat sie eine (islamkonforme) Tätigkeit mit einem sehr guten Verdienst finden können. Aus den besten Beweggründen gibt sie die Arbeitsstelle für ihren zukünftigen man bereitwillig auf. Während sich bewusst zu sein auf ihren vorherigen Lebensstil, den sie gewohnt war, zu verzichten. So eine Frau neigt durch das rationale Gedankengut dazu auf eine Mahr in Geldform zu verzichten, obwohl sie dies natürlich verlangen dürfte. Eine Frau, die jedoch das genaue Gegenteil von ihr vorzuweisen hat, ist eher dazu veranlagt eine Mahr in Geldform zu fordern. Ich möchte hiermit keine Vorurteile einbringen, dennoch verändern negative Erfahrungen oftmals die Einstellung zu gewissen Aspekten. Ist eine negative Erfahrung wirklich schlecht für uns, wenn die eigene Absicht rein war? Wir stehen schließlich unter der Obhut von Allah (swt) und er ist es, der dem in Bedrängnis geratenem einen Ausweg verschafft, Alhamdulillah. Sicherlich ist die Enttäuschung über eine gescheiterte Ehe dieselbe, unabhängig davon, ob man 1000€ oder lediglich ein Buch verlangt hat. 

Seid euch bewusst, dass euch dieses Geld für die Überbrückung, von  schwierigen Phasen nach der Scheidung, dienen soll. Meistens wird eine Mahr in Geldform von einer Frau gefordert, die sich abhängig vom Mann macht, was auch gut so ist. Wir können Ausnahmesitutionen nicht einschätzen, ob uns der Ehepartner verletzen wird oder nicht. Wir sind alle Geschwister und sollten verständlicherweise nicht vom schlimmsten ausgehen. 

Der Islam ist schließlich die "Mitte" auf die wir uns in einer Ehe hinbewegen. Auch heute würde ich nicht zwingend eine hohe Mahr in Geldform fordern, denn das sind nicht schlichtweg  die Voraussetzungen, welche ich an meinen Partner setzte. Dafür ist der Ehevertrag da, er hält fest, welche Ansprüche die Frau im Falle einer Scheidung hat. Insbesonders für eine Schwester ohne muslimische Familie kann es sehr hilfreich sein. Ich wage zu behaupten, dass keine einzige Frau, die solche Erfahrungen hat machen müssen, jemals an die Scheidung denken wollen würde. Fakt ist, auch wenn die Ehe eine klare Herzensangelegenheit für jeden von uns ist, darf nicht nur emotional gehandelt werden, sondern rational. 

Allah subhana wa ta'ala ist schließlich der wender der Herzen. Wir wissen nicht, ob der eigene Ehepartner morgens aufwacht und noch ein und die selbe Person ist, die er gestern war. Die Taten werden anhand der Absichten bemessen, uns würde niemals etwas treffen können, was uns verfehlen sollte. Werdet nicht blind vor Freude, heiratet mit dem Segen Allahs und macht es nicht einander unnötig schwer. 

Im folgenden noch die Gedanken von zwei  Schwestern: 

"Insofern die Absicht auf beiden Seiten die richtige ist, muss man es dem Mann nicht unnötig schwer machen. Die Mahr muss nicht auf Geld bestehen. Selbstverständlich kann die Frau daraug verzichten und etwas von idiellen Wer verlangen. Als Beispiel die arabische Sprache, etwas vom Qur'an gelehrt zu bekommen. Es kömnte aber so ziemlich alles sein, dass sie einfordern könnte. Von einem Buch bis hin zur Hajj oder Umrah" 

"Mein Mann und ich besaßen nicht viel. Wir haben uns alles was wir haben gemeinsam aufgebaut. Ich weiß was ich als Brautgabe verlangt habe, es war Sabr (Geduld)" 

- Anonym -